Leseecke — 29. Juni 2014 at 01:50

Vorzüge des Fastens

 

Im Islam sind die spirituellen, sozialen, ökonomischen, politischen und psychologischen Vorteile des Fastens eng zusammenhängend und sich gegeneinander beeinflussend. Solche Rituale regulieren das Leben der Muslime und bringen sie näher zu ihrem Schöpfer. Die Kombination aus Fasten, Beten und Gedenken könnte die beste Medizin aller psychologischen, finanziellen und spirituellen Krankheiten sein. Sie reinigen die Seele, säubern die Absicht und bringen eine Fülle von guten Dingen, vom Allmächtigen der ständig über uns wacht und nur Gutes für seine aufrichtigen Diener will. In Bihar-Al-Anwar steht geschrieben von Al-Majlisi über Imam Muhammad Al-Jawad (a.s.) der sagte (sinngemäß): „Wer am Anfang eines Monats fastet, der solle ein Gebet beten aus 2 Abschnitten, in der ersten Rek’aa rezitiere die Fatiha einmal und Surat Al-Ikhlas 30 mal und in der zweiten Rek’aa die Fatiha einmal und Surat Al-Qadr 30-mal. Danach solle man den Armen etwas spenden, diese Taten werden ihm den Monat lang seine Sorgen nehmen.“ Weiter sagt der Imam (a.s.):

„Wer ein weiteres Gebet mit zwei Rek’aat betet, in der man in der ersten Rek’aa die Fatiha und Surat Al-Fath rezitiert und in der zweiten Rek’aa eine Sure nach Wahl, dem wird Allah, der meist Erhabene, ein Jahr lang vor schlechtem schützen und dies streckt sich über das nächste Jahr hinaus.“

Während des heiligen Monats Ramadan, lernen die Gläubigen ihre Bedürfnisse und Wünsche zu zügeln und sich von der Übertreibung und Extravaganz zu trennen um nicht auf dem Weg der Selbstzerstörung zu verweilen. Fasten fördert einen starken Willen, lehrt die Geduld und Selbstdisziplin, sowie die Fähigkeit in Not, Hunger und Durst auszuhalten. Kurz gesagt es bringt den klaren Sieg über die unerlaubten Bedürfnisse und den egoistischen Impulsen. Es reguliert und systematisiert die Energien unserer Instinkte und trainiert den Körper sich den hoch spirituellen Impulsen zu ergeben. So bewies auch die medizinische Wissenschaft, dass das Fasten bei körperlichen und nervenbedingten Beschwerden hilft. Es ist eine moralische Erziehung, eine Nahrung der höchsten Tugenden. Es lehrt dem Gläubigen seine Last abzulegen, seine Emotionen und Instinkte zu kontrollieren, seine Zunge zu zügeln etwas Unangebrachtes oder Falsches zu sagen und das Gewissen gegen dem Fehlverhalten. Es bestärkt den Geist der Einheit zwischen der fastenden Gemeinschaft; es lehrt uns die Menschlichkeit und Bescheidenheit und flößt ihnen das Gefühl von Gleichheit(zwischen den Menschen) vor Allah swt. ein. Jeder muss das Fasten wahrnehmen, der Reiche wie der Arme, die Frau wie der Mann, der Starke und Einflussreiche wie der Schwache und Unterdrückte; Es stärkt den Geist der Wohltat und Nächstenliebe gegenüber den Armen und Bedürftigen, und erinnert die Gläubigen an die Bedürfnisse anderer Gläubigen. Muslime teilen untereinander das was Allah ihnen gab. Die Gläubigen stärken das Band zwischen ihnen und Allah swt., da sie durch das Fasten kontinuierlich den Willen Allahs durchsetzen und seinen Geboten folgen. Sie stärken außerdem das Band zwischen Anderen, da der heilige Monat Ramadan der Monat des Gebens ist. Es ist der Monat der sozialen Interaktivität. Der Islam legt großen Wert auf herausragende Moral während dieses heiligen Monats. Der heilige Prophet (s.a.a.s.) sagte:

„Einer der fastet und seine Zunge nicht vor schlechtem Sagen zügelt, respektiert sein Fasten nicht, denn Allah möchte nicht, dass wir uns nur vom Essen fernhalten. Wenn du fastest so spreche nichts Schlechtes über jemanden und sei nicht ausgelassen und laut. Wenn jemand schlecht über dich spricht oder versucht einen Streit mit dir anzufangen, reagiere nicht in der gleichen Weise sondern sag ihm einfach, dass du heute fastest.“

Das Fasten ist ein Zeichen der Barmherzigkeit Allahs swt. an diejenigen die an sein göttliches Glaubensbekenntnis glauben, es sollte nie jemanden in Not bringen. Der Allmächtige hat keinen Nutzen davon Menschen in Not zu bringen; Ganz im Gegenteil, er versucht immer seine Diener fröhlich zu machen und ihnen Freude im Dies- und im Jenseits zu bereiten, und manchmal muss er sie dazu „bringen“ etwas Gutes für sich selbst zu tun, wie zum Beispiel das Fasten für jeden Gläubigen zur Pflicht zu machen. Doch wenn man diesen heiligen Monat voll ausnutzt wird man viele Belohnungen erhalten die uns im Dies- und Jenseits erfreuen werden insha’allah. In einer Überlieferung heißt es:

„Mein Herr! Der Monat Ramadan ist eingetroffen, und du empfiehlst uns zu fasten und hast den heiligen Koran als Führung für die Leute offenbart und eine klare Unterscheidung zwischen der Führung und den richtigen Kriterien gemacht. Mein Herr! Hilf uns dabei unser Fasten wahrzunehmen, akzeptiere unser Fasten, empfange unser Fasten und sichere unser Wohlergehen und unsere Gesundheit, sicherlich denn du bist zu allem fähig.“

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Übersetzt aus: „Fast of the Month of Ramadan. Philosophy and Ahkam“, geschrieben von Yasin T. al Jibouri. International Islamic Society of Virginia, Inc.

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