Leseecke — 30. Juli 2012 at 03:58

Su‘ Al-Than / Negative Bewertung

Negative Bewertung/Mutmaßung   (Su‘ Al-Than)

Su‘ Al-Than, negativ bewerten, heißt, dass man aus einer Tat nur die negativen Seiten sieht und bewertet. Diese Eigenschaft wird im Islam zu der abgelehntesten Moral gezählt.
Sobald man etwas schlecht bewertet, hat man immer einen negativen Eindruck und man kritisiert nur noch. In der Surat Al-Ĥujurāt  – 
الحجرات سورة Vers 12 wird deutlich drauf hingewiesen:

 

O ihr Gläubigen! Meidet viele Mutmaßungen, denn einige darunter sind sündhaft! Bespitzelt keinen, verleumdet einander nicht mit Nachreden! Möchte etwa jemand vom Fleisch seines toten Bruders essen? Wie ihr das verabscheut, verabscheut auch die Nachrede! Fürchtet Gott! Gott ist voller Barmherzigkeit und nimmt die Reue an.(12)

Die meisten Probleme, die zwischen den Menschen entstehen, haben den Hintergrund, dass man etwas schlecht bewertet hat, z. B. stellen wir uns mal vor, ich will mich mit jemandem Treffen und der andere kommt zu spät. Wenn wir es schlecht bewerten, kann ein Streit entstehen. Aber vielleicht hat er doch eine gute Tat begangen und jemanden geholfen und ist deshalb zu spät gekommen.

Wenn jemand die Wahrheit nicht kennt, so sollte und darf man auch nicht einfach bewerten. Vielleicht hat man doch recht und die Bewertung ist richtig; doch der Mensch muss die Fehler der anderen abdecken, beschützen und drüber hinwegschauen. Es gibt einen Hadith vom geliebten Propheten (saas): Passt vor der Bewertung, der schlechten Bewertung, auf, weil es die Lüge der Lügen ist. Auch Allah (swt) hat es uns Verboten Dinge schlecht zu bewerten!

Nun wieso sollten wir das machen. Der Mensch, der solch eine Beurteilung vorgeht, wird von vielen Gelehrten als schwach Gläubiger bezeichnet. Manchmal reicht es auch aus, dass man mit dieser Eigenschaft einen Menschen ganz anders behandelt.
Es existiert ein Hadith von Imam Ali (a.s), der besagt, dass die schlechte Beurteilung, Dinge und Taten scheitern lässt. Nach dem man zu einem Treffen zu spät gekommen ist, macht man den anderen fertig und runter. Die Stimmung ist dann auch total unten. Ich glaube nicht, dass man dann noch Spaß haben kann. In Wahrheit ist die schlechte Bewertung eine Unterdrückung des Menschen, Unteranderem, weil man der Person etwas unterstellt, weil man ihn nicht befragt und weil man einfach ein Urteil fällt.

Es gibt mehrere Gründe dafür, dass man die Situation schlecht bewertet.

  1. Dass man die innerliche Unzufriedenheit aus sich rausholen möchte.
  2. Wenn man in einer Gruppe sitzt, wo nur schlecht bewertet wird, so bewertet man auch nur schlecht (Art: Gruppenzwang)
  3. Um jemanden runter zu machen wird die Situation schlecht bewertet.
  4. Um sich zu beweisen und sich höher zu stellen.
  5. Um andere mit rein zuziehen, wenn man in einer Bewertung ist.

Aber nun was fühlt man und wie ist der Ablauf solch einer Tat. Zuerst hat man dieses Gefühl im Herzen. Also man ist enttäuscht, wütend oder sonst was. Anschließend kann man sich nicht mehr halten und fängt an zu reden und bewertet die Situation schlecht. Zum Schluss folgt die Tat und man verbreitet diese Bewertung um sein EGO, sein Gefühl zu befriedigen.

Aber der Mensch ist nicht perfekt, aber wir können uns immer verbessern. Diese Verbesserung kann sehr gut durch andere Hilfestellungen, nicht Bewertungen, erfolgen. Der Prophet (saas.) kam auch auf die Welt um den Menschen zu bilden und zu unterstützen. Der Mensch sollte sich angewöhnen das Gute aus der Situation zu entnehmen.

 

Wir bitten Allah (swt), dass er uns jedes Mal die schönen Seiten zeigt, wir bitten Allah (swt), dass er uns keine eiligen Schlüsse ziehen lässt, und wir bitten Allah (swt), dass er uns unseren Glauben stärkt.

 

MH900285426

Autor: Shabab Al-Irschad

Ein Kommentar

  1. Pingback: Eine Stellungsnahme zu einigen Gerüchten — Shabab Al-Irschad

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.