Aktuelles, Leseecke — 26. Juli 2012 at 15:15

Praktische Tipps für den Monat Ramadan

Normalerweise stellen wir uns den Monat Ramadan nie im Sommer vor, aber dieser gesegnete und anspruchsvolle Monat ist nun genau um die Ecke. Ob wir lieber unsere Bequemlichkeiten oder Allahs Worte und Befehle im Vordergrund stellen, ist hier die Frage. Wieder einmal wird unsere Geduld auf die Probe gestellt.

Es kann aus vielen Gründen sehr kompliziert werden:

  • Sportler finden, dass ihre Training-Routine gestört wird, da ihre Körper geschwächt sind.
  • Studenten und Schüler finden, dass ihre Lernbereitschaft durch Kopfschmerzen sinken wird.
  • Männer und Frauen müssen ihre Beziehungen einschränken.

Es ist ein Monat indem wir all unsere Kräfte und Aktivitäten einschränken bzw. zur Seite setzen, damit wir mit diesen Kräften Allahs Befehle und Gebote befolgen können. Darüber hinaus wird diese an oberster Priorität gesetzt und es ändert sich ständig die zeitliche Koordinierung dieses Monats. Ramadan „empfängt“ uns an verschieden Zeitpunkten eines Jahres auf. Genau dann, wenn wir am wenigsten damit rechnen, werden wir herausgefordert und auf Probe gestellt.

Übereinstimmend mit dem Kuran und die Ahadith der Ahlulbayt (friede sei mit Ihnen), soll der Monat Ramadan unsere Frömmigkeit (Gottesbewusstsein) stärken und als Rechtleitung für die Menschheit dienen. Wir erlangen bzw. streben nach dieser Rechtleitung durch Bittgebete (Duaa) und Gebete (al-Salat) sowie durch Achtsamkeit und Berücksichtigung vieler Handlungen.

Im Folgenden haben wir einige Vorschläge aufgelistet, die uns aus mehreren Gesichtspunkten auf den Monat Ramadan vorbereiten. Vom Kopf bis zum Bauch (Magen), da uns Ramadan auf mehreren Ebenen „berührt“:

Bereite dein Magen darauf vor!

Hast du Angst davor an langen Sommertagen zu fasten?

Es gibt keine Möglichkeit, um daran vorbei zu kommen, aber vielleicht entspannt sich dein Magen, wenn du schon beginnst, im Voraus zu fasten. Wenn das zu schwer ist, kannst du versuchen im Laufe der Tage vor Ramadan leichte Mahlzeiten zu dir zu nehmen (wie gekühlte Suppen und Smoothies). Dies könnte ohnehin auch bei der Entgiftung deines Körpers von schädlichen Giftstoffen sehr hilfreich sein („Entschlacken“). (Wenn du das versuchen möchtest, solltest du deinen Arzt vorher noch mal fragen, ob dein gesundheitlicher Zustand dies erlaubt).
Denke an die Suppe beim Iftar (Fastenbrechen)

Spät zu essen kann manchmal sehr hart und anstrengend für manche Mägen sein. Da Ramadan dieses Jahr im Sommer fällt, ist es sehr hilfreich das Fasten mit einer leichten Sommer Suppe zu brechen. Manche sind sogar der Meinung, dass eine Kühle Suppe auch sehr erfrischend wirken kann. Serviert mit einem leichten Snack wirkt es herzhaft.

Berücksichtige beim Fasten dein Geldbeutel

Warum sollte man seinem Verstand und Geldbeutel keine Pause gönnen? Indem man mehr acht auf seine Ausgaben und Kaufgewohnheiten gibt. Kontrolliere dein Kaufrausch und dein „Heißhunger“ nach dem Neuesten, indem du dich dabei fragst, was du nun wirklich benötigst und ob dieser neue Gegenstand nun wirklich von Nöten ist? Finde alternative Wege deinen Bedarf zu decken. Zum Beispiel, indem du die Bücherei aufsuchst und dir ein neues Buch ausleihst. Denn so wird verhindert, dass du es kaufst und zusammen mit den anderen neuen Sachen, die du nie benutzt, bei dir Zuhause lagerst.

 

Erwähne seinen Namen

Wähle eines der Asma al-Husna, die heiligen Titel Allahs und benutze sie so oft du kannst für Gottesgedenken (Dhikr). Setze dir ein Ziel, das du die Namen mehrmals am Tag sagst, gelassen und langsam. Atme zwischen durch immer tief ein und denke über ihre wahre Bedeutung nach. Du kannst diesem mit einem starken Willen nachgehen.

Was würde Imam Ali (a.s) essen?

Unser Imam (as.) ist bekannt für seinen einfachen (pers.) Geschmack. Versuche ihn dir als Beispiel zu nehmen, indem du die Menge deiner Nahrung reduzierst, die du in einer Sitzung verspeist. Achte darauf, ob sich nun dein Magen leichter und besser anfühlt. Außerdem wirst du einen viel klareren Kopf bekommen. Also lass dein Essen einfach und leicht sein.

Der edle Imam Ali (a.s) sagte: „Wer mäßig und wenig speist, hat einen klaren Verstand und ist bereit, seine Kreativität zu entwickeln. Wer hingegen maßlos speist, dem wird seine Gier vom Aktivsein abhalten und er wird träge werden. Und wer diesen Zustand erreicht, dem werden das Denken, die Kreativität und der gesunde Verstand versagt bleiben.“

Einen großen Lohn wirst du kriegen, wenn du dein Essen mit Freunden und Nachbarn teilst und mit ihnen dein Fasten brichst. Du musst dir dabei nicht dein Rücken brechen, um ein hochzeitswürdiges Mahl vorzubereiten. Lass das Essen simple (einfach) sein und verwendet gemeinsam die übrige Zeit und Energie damit, dass ihr zusammen zu Allah betet und beisammen Bittgebete rezitiert.

Packt die Dekorationen aus

Feiert diesen heiligen Monat und erinnert euch selbst an seinen Segen mit Einfachem dekorieren, wie zum Beispiel mit Lichter, Kerzen und Laternen etc. Dies kann auch hauptsächlich für die Kleinen sehr sinnvoll und festlich wirken. Verschickt, mit der Post, Grußkarten an eure Familienmitglieder und Freunde.

Bereitet euch schon heute vor

Du kannst dein Körper und deine Handlungen die du im Laufe des Tages verrichtest schon jetzt auf Ramadan vorbereiten, indem du eine Sache die du täglich tust schon mal weglässt. Ein Beispiel: Wenn du jeden Tag im Sommer ein Eiscafé zu dir nimmst und du nicht davon wegkommen kannst, hast du jetzt die Chance noch vor Ramadan dies zu üben. Du verzichtest jetzt schon darauf, so fällt es dir an Ramadan viel leichter damit umzugehen.

Findest du, dass du Dinge machst oder sagst die an Ramadan nicht erlaubt sind? Such dir eine große Sache raus, damit du jetzt schon daran arbeiten, kannst diese zu vermeiden. Fluchen, Beschimpfungen und Lästereien sollten sofort in „Angriff“ genommen werden.

Informiert eure Nachbarn, Lehrer und Mitarbeiter

Es ist einfacher für deine nicht-muslimischen Freunde und Gesellschaftsmitglieder deine Taten und Handlungen im Monat Ramadan nachzuvollziehen, wenn du sie darüber informierst wann und was Ramadan ist. Eine Idee wäre zum Beispiel eine kleine Broschüre, mit den wichtigsten Informationen zu diesem Monat, zu erstellen und diese in der Schule oder auch am Arbeitsplatz zu verteilen. Auch Dekorationen können Ihre neugierigen Nachbarn an Ihre Haustür locken.

Vergesse den Quds Tag nicht!

Der Quds-Tag ist eine Demonstration, die am letzten Freitag im Monat Ramadan stattfindet. Um alle Moslems zu vereinen und sie an ihre Widerstandskraft und Pflichten zu erinnern, wurde dieses Ereignis vor 30 Jahren von unseren Imam Khomeini (qs.) gegründet. Dieser Tag steht im Zusammenhalt aller Muslime, um gegen die Unterdrückung des palästinensischen Volkes und allen anderen Völkern zu stehen. Wenn für diesen Tag kein Ereignis in eurer Region stattfindet, bereitet selbst eine Vorführung oder einen Vortrag vor.

 

Lese den Quran

Versuche einen Teil (Juz´) des Kuran noch vor Ramadan zu beenden, um dich selbst darauf vorzubereiten, den gesamten Kuran in 30 Tagen zu lesen, insha´Allah.


Versuche deine Aktivitäten zu reduzieren!

Ramadan beschränkt viele Aktivitäten deines täglichen Lebens. Manche von ihnen müssen weiter gehen, aber andere können verschoben werden. Wenn du manch regelmäßige Aktivitäten verschieben bzw. hinauszögern kannst, kannst du Energie, die du dafür verwendet hättest, in Kuran lesen, Dhikr und an Allah zu gedenken, investieren. Bedenke daran nicht an die Quantität deiner Taten zu achten, sondern an ihre Qualität .

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