Leseecke — 27. Oktober 2016 at 13:52

Das Martyrium von Imam Sajjad (as)

Dem Imam wurde Gift zum Trinken gegeben

Imam Zain Al-Abidin (as) war sehr bekannt unter den Leuten. Sie sprachen voller Bewunderung über sein Wissen, seine Rechtsfindung und über seinen Gottesdienst, außerdem priesen sie seine Geduld und alle seine anderen Qualitäten. Der Imam (as) eroberte die Herzen und Gefühle der Leute. Gesegnet war derjenige der ihn sah, traf und seinen Worten zuhörte. Dieser Umstand verängstigte die Ummayaden, speziell Al-Walid bin Abd Al-Malik, der ganz besonders niederträchtig gegenüber dem Imam (as) war. Al-Zuhri berichtete über Al-Walid bin Abd Al-Malik der sagte: „Ich kann nicht zur Ruhe kommen, solange Ali ibn Al-Hussain noch auf dieser Erde weilt.1“ Als Al-Walid König wurde, beauftragte er den Mord des Imams (as). Er versandte Gift an den Statthalter von Medina und befahl ihm das Gift mit einer Flüssigkeit zu mischen und es dem Imam (as) zum Trinken zu geben2. Das Gift entfaltete sich im Körper des Imams (as) und er erlitt schreckliche Schmerzen. Er verweilte darauf einige Tage im Bett. Er beklagte sich bei Allah (swt) für dieses Ereignis und bat um Vergebung und Fürsprache. Die Leute kamen in Scharen um ihn zu besuchen und er (as) pries Allah (swt), dass er ihm das Martyrium schenkte durch die Hand einer der bösartigsten Kreaturen.

Die Vorbereitungen für das Begräbnis

Imam Abu Jaafar Al-Baqir (as) übernahm die Aufbereitung des Leichnams seines geliebten Vaters (as). Er wusch seinen reinen Körper. Die Leute sahen die Stellen der Erschöpfung am Körper des Heiligen Imams (as), die aussahen wie die Knie eines Kamels, aufgrund seiner vielen Niederwerfungen für Allah (swt) dem Erhabenen. Sie sahen seine Schultern, die ebenfalls wie die Knie eines Kamels aussahen. Die Leute fragten Imam Al-Baqir (as) warum die Schultern seines Vaters (as) so aussahen, er antwortete: „Er trug Essen auf seinem Rücken und seinen Schultern um sie an die Armen und Bedürftigen zu verteilen.“1 Als Imam Al-Baqir (as) mit der Waschung seines Vaters fertig war, hüllte er seinen reinen Körper ein und betete für ihn.

Eskortierung zu seinem letzten Ruheplatz

Eine große Eskorte wurde für den Imam (as) abgehalten, solch eine Eskorte hatte Medina noch nie zuvor erlebt, da sowohl die Gläubigen als auch die Sündiger daran teilnahmen. Die Massen umgaben den Sarg während sie für den Imam (as) weinten und trauerten. Sie alle verspürten einen großen Verlust des Guten und einer einzigartigen Spiritualität. Als der Imam (as) starb verstummten die Zungen und die Intellektuellen wurden verwirrt. Daher versammelten sich die Leute von Medina um den reinen Körper des Imams (as), denn gesegnet war wer seinen Sarg trug. Es muss gesagt werden, dass Said bin Al-Mussayab, einer der sieben Juristen in Medina, der Eskorte nicht beiwohnte und nicht für ihn betete. Hushrum, der Halter von Ashja, rügte ihn für dieses Verhalten und er antwortete darauf: „Ein Gebet mit zwei Rakaat ist besser für mich als ein Gebet für diese rechtschaffene Person“.3 Dies ist eine schwache Ausrede, denn der Eskorte für den Imam (as) beizuwohnen, der die Führung des Propheten (saas) weiterführte, ist die beste und löblichste Tat für den Gehorsam gegenüber Allah (swt) dem Erhabenen.

Bei seinem letzten Ruheplatz

Unter der Preisung Allahs (swt) brachten die Leute den heiligen Körper zum Al-Gharqad Friedhof. Sie gruben ein Grab neben seinem heiligen Onkel Imam Al-Hassan (as), dem Führer der Jugendlichen im Paradies, möge Allah (swt) ihn und seine Familie segnen. Nun begrub Imam Al-Baqir (as) seinen Vater an seinem letzten Ruheplatz und mit ihm begrub er Wissen, Freundlichkeit, ehrfürchtige Angst, Spiritualität der Propheten und Gottesfürchtigen. Nachdem Imam Al-Baqir (as) seinen Vater begraben hatte, eilten die Leute zu ihm und teilten mit ihm ihre Beileidsbekundungen. Der Imam (as), seine Brüder und die anderen Haschimiten dankten ihnen dafür.

1 Hayat al-Imam Mohammed al-Baqir, vol. 1, p. 51.

2 Al-Ithaf bi Hub al-Ashraf, p. 52. Al-Sawa’iq al-Muhriqa, p. 53.

3 Al-Kashi, Rijal, p. 76.

Übersetzt aus dem Buch:  The Life of Imam Zayn al-Abidin. Autor: Baqir Sharif al-Qarashi.

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